Stadtnachricht
Dankeschön für die Nachtwächter
Am Thomastag, 21. Dezember 2023, erhielten die drei Horber Nachtwächter im Horber Rathaus bereits zum achtzehnten Mal ein Weinpräsent in den Stadtfarben Weiß-Rot. Auch in diesem Jahr führte Bürgermeister Ralph Zimmermann eine althergebrachte Tradition weiter und überreichte Heinrich Raible, Bruno Springmann und Joachim Lipp den Thomaswein als Dankeschön für ihr ehrenamtliches Engagement.
Laut einer Notiz im Stadtarchiv wurden die Horber Nachtwächter einst für das Zehnuhrläuten, das sie „seit unvordenklichen Zeiten“ im Turm der Stiftskirche besorgten, vom Horber Spital kurz vor Weihnachten am Thomastag extra belohnt. Früher weckte das Kirchengeläut die Horber nicht nur auf, sondern schickte sie auch beizeiten ins Bett. Die sogenannte Wachtglocke, auch „Zehne-Glocke“ genannt, war die drittgrößte Glocke im Stiftskirchturm und wurde auch als „Lumpenglocke“ bezeichnet, weil sie um 22:00 Uhr die letzten Zecher der Stadt ins Bett schickte.
Die Belohnung für das Zehnuhrläuten war, neben den Spenden für das Neujahransingen, eine erfreuliche Einnahmequelle für die schlecht besoldeten Nachtwächter, die auf der städtischen Gehaltsliste an letzter Stelle, noch hinter den Hebammen, rangierten. Am Thomastag endete in den einstig österreichischen Landen die einjährige Amtszeit der besoldeten Stadtdiener und gleich nach Weihnachten wurden beim Jahrgericht auf dem Horber Rathaus auch die Nachtwächter vom Magistrat wieder neu gewählt und vereidigt.