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Geschichtlicher rückblick
Wechselvolle Geschichte einer über 900 Jahre alten Stadt

Der Name der Stadt Horb geht auf Sigefridus de Horwa, dem Vertreter eines nicht unbedeutenden Edelfreiengeschlechts zurück. Er wird erstmals gegen Ende des 11. Jahrhunderts im Codex Hirsaugiensis erwähnt. Keimzelle der Neckarstadt ist eine Burg. Sie lag am östlichen Ende des Schüttebergausläufers über den Talniederungen von Grabenbach und Aischbach.

Stadtrechtsprivileg der Pfalzgrafen von Tübingen für Horb aus dem Jahr 1270Bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts werden die Herren von Horb in den Quellen aber nicht mehr genannt. Ihre Güter scheinen vor allem in den Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen gekommen zu sein. Im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts verlieh Pfalzgraf Rudolf II. der jungen Siedlung das Stadtrecht und es etablierte sich in Horb eine Seitenlinie der Tübinger Pfalzgrafen, die auf dieser Burg residierte.
 
Die Stadt kam zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch Heirat an Graf Burkhard IV. von Hohenberg. Die Grafschaft Hohenberg gelangte mit ihrem Herrschafts- und Verwaltungszentrum Rottenburg 1381 durch Kauf an Herzog Leopold III. von Österreich. Unter der Herrschaft der Habsburger entwickelte sich Horb im 15. Jahrhundert besonders durch Tuchwebereien, Tuchhandel, Kunstgewerbe und Weinbau zu einer blühenden Stadt. Mit seinen zahlreichen Kirchen und Klöstern bildete Horb auch einen geistlichen Mittelpunkt.
 
Am 11. Juni 1498 rückte Horb in den Mittelpunkt der großen Politik, als durch das Einwirken von Kaiser Maximilian der geisteskranke württembergische Herzog Eberhard II. seine Abdankungsurkunde, den sogenannten Horber Vertrag, unterschrieb. Auf dieses geschichtliche Ereignis beziehen sich heute noch die Horber Ritterspiele. Ein großer Brand im Jahre 1556, der 30-jährige Krieg und ein weiterer Stadtbrand im Jahre 1725 brachten den Niedergang der spätmittelalterlichen Blütezeit.
 
Kolorierte Stadtansicht gefertigt von dem Horber Geometer Alois Fischer 1787Die Neuzeit begann für Horb mit dem durch Napoleon veranlassten Anschluss an Württemberg im Jahr 1806. Zugleich erhielt es den Status einer württembergischen Oberamtsstadt und konnte seinen Amtsbezirk um ein Vielfaches vergrößern. Die Stadt dehnte sich allmählich aus, Gewerbe und industrielle Unternehmen siedelten sich an. Ebenso entwickelte sich Horb ab circa 1860 zum Eisenbahnknotenpunkt. Nicht zuletzt bedingt durch die enge Lage der Stadt im Tal, setzte sich der beginnende wirtschaftliche Aufschwung im 20. Jahrhundert zunächst nur zögernd fort.
 
Ab 1930 entwickelte sich die moderne Stadt auch auf der nördlichen Anhöhe, dem heutigen Wohngebiet Hohenberg. Jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg begann der eigentliche wirtschaftliche Aufschwung der Stadt - dann jedoch mit großer Geschwindigkeit. Bis zum Jahr 1972 bildete Horb ein eigenes Oberamt, das 1934 in den Landkreis Horb am Neckar umbenannt wurde. Mit der Landkreisreform 1972 wurde dieser aber wieder aufgehoben. Ein Teil der ihm angehörenden Kommunen wurde dem neuen Landkreis Freudenstadt zugeordnet, dessen größte Stadt heute Horb ist.
 
Durch die Verwaltungs- und Gebietsreform 1975 entwickelte sich Horb zu einer ausgesprochenen Flächenstadt mit damals 18 Stadtteilen. Im Jahr 1981 überschritt Horb die 20.000-Einwohnergrenze und erhielt den Status einer "Großen Kreisstadt". Inzwischen ist die Einwohnerzahl auf 24.500 angestiegen und durch den Zusammenschluss von Ober- und Untertalheim hat Horb heute insgesamt 17 Stadtteile.

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