Stadtnachricht
Modernisierung im Wasserwerk Egelstal – Umstellung auf weicheres Wasser in östlichen Stadtteilen
Der Zweckverband Nordstetter Wasserversorgungsgruppe führt seit Ende 2022 umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im Wasserwerk Egelstal in Mühlen durch. Von dort werden fast 15.000 Einwohner in den Horber Stadtteilen Ahldorf, Betra mit Neckarhausen, Dettensee, Isenburg, Mühringen und Nordstetten, in Empfingen mit Wiesenstetten und Dommelsberg sowie im Stadtgebiet Haigerloch die Orte Bad Imnau und Trillfingen sowie in Starzach die Orte Bierlingen und Felldorf mit Neuhaus mit Wasser versorgt.
Modernisierung des Wasserwerks im Egelstal
Die in die Jahre gekommenen Pumpen und Anlagen des zentralen Wasserwerks im Neckartal werden durch eine neue, dem aktuellsten Stand der Technik entsprechende Aufbereitungsanlage samt energieeffizienten Pumpensysteme ersetzt. Im Zuge dieser im laufenden Betrieb umgesetzten Baumaßnahmen wird zudem eine Enthärtungsanlage installiert, sodass durch die Verbandsgemeinden künftig weicheres Wasser in die angeschlossenen Haushalte geliefert werden kann. Auch die bisherige Chlorung des Wassers wird dann umgestellt auf ein Desinfektionsverfahren, bei dem nur noch Kochsalztabletten zum Einsatz kommen. Außerdem wurde zur Versorgungssicherheit im Verbandsgebiet ein Notstromaggregat installiert. Insgesamt investiert die Nordstetter Wasserversorgungsgruppe in dieses Großprojekt rd. 5,5 Mio. Euro, knapp die Hälfte hiervon wird aus Landesmitteln bezuschusst.
Weicheres Wasser durch Enthärtungsanlage
Der Zweckverband Nordstetter Wasserversorgungsgruppe nimmt ab 4. November 2024 die zentrale Enthärtungsanlage im Wasserwerk Egelstal in Betrieb. Daher wird ab diesem Termin innerhalb von ca. 4 Wochen nach und nach die Wasserhärte abgesenkt. Die neue Enthärtungsanlage funktioniert auf Basis der Membranfiltration, d. h. härtebildende Mineralien werden durch feinste Poren zurückgehalten, sodass das Trinkwasser künftig mit einem weicheren Härtegrad an die Verbraucher abgegeben werden kann.
• Der bisherige Härtebereich liegt bei 15,1°dH; Härtebereich „Hart“
• Der künftige Härtebereich beträgt für alle oben genannten Versorgungsbereiche 8,2°dH; Härtebereich „Weich“.
Für den Verbraucher bedeutet dies, dass eventuell vorhandene private Enthärtungsanlagen neu einzustellen sind bzw. auch außer Betrieb genommen werden können. Hierzu ist es sinnvoll, einen entsprechenden Fachbetrieb hinzuzuziehen. Weiterhin sind die Einstellungen einzelner Geräte wie zum Beispiel Waschmaschinen, Spülmaschinen, usw. anzupassen. Diese sind den jeweiligen Geräteangaben zu entnehmen. Im Zweifel sollten fachkundige Firmen hinzugezogen werden. Durch die Reduktion der Wasserhärte wird sich der Verbrauch an Wasch- und Spülmittel verringern.
Neue Desinfektionsanlage arbeitet mit Kochsalz-Tabletten
Das Trinkwasser wird teils über sehr lange Leitungswege und verschiedene Hochbehälter bis zu den Verbrauchern transportiert. Um die mikrobiologische Qualität vom Wasserwerk bis zum Verbraucher abzusichern, erfolgte bislang eine sogenannte „Transportchlorung“ des Trinkwassers mit Natriumhypochlorit (Chlorbleichlauge). Mit der neuen Aufbereitungstechnik kommt ein neues Verfahren zum Einsatz, bei dem die pH-neutrale Desinfektionslösung aus einer Solelösung über eine sogenannte Membranzellenelektrolyse vor Ort hergestellt wird. Die sehr gute Wirksamkeit und hohe Stabilität des mittels Elektrolyse nur aus Kochsalz-Tabletten hergestellten Desinfektionsmittels führt dazu, dass bei der Behandlung von Trinkwasser in der kommunalen Wasserversorgung die Wirkung gegen Keime und Biofilme auch an sehr weit entfernten Stellen des Leitungsnetzes noch sichergestellt werden kann. Die Umstellung auf die neue Desinfektionsanlage erfolgt voraussichtlich am 28. Oktober 2024. Eventueller Chlorgeruch und Eintrübungen nach Umstellung sind unbedenklich Nach der Umstellung kann bis zu 3 Monaten nach Umstellung bei der Reduktion von Biofilmen durch die Abbaureaktionen von organischem Material zunächst noch Chlorgeruch entstehen, der innerhalb kurzer Zeit wieder verschwindet. Durch Spülen oder verstärkte Nutzung der betroffenen Entnahmestelle können Sie dies beschleunigen. Bitte kontrollieren Sie auch Wasserfilter, sofern Sie solche in der Küche oder am Wassereingang direkt nach dem Wasserzähler installiert haben. Sofern diese mit einer Rückspülfunktion ausgestattet sind, sollten die Filter zurückgespült werden, um die gefilterten Feststoffe aus dem Filter zu spülen. Sofern keine Rückspülfunktion vorhanden ist, muss gegebenenfalls der Filter oder die Filterkartusche ausgetauscht werden. Ein Wechsel solcher Filter ist unabhängig hiervon in halbjährlichen oder jährlichen Turnus vorzunehmen. Bei Fragen zu Filtern kann Ihnen ein Sanitärinstallateur behilflich sein.
In Einzelfällen kann es nach der Umstellung ab dem 4. November auch vorkommen, dass sich durch die geänderte Wasserzusammensetzung kleinere Eintrübungen im Wasser ergeben, die jedoch keinerlei Beeinträchtigung der Wasserqualität darstellen. Durch Spülen der Hausleitung kann hier Abhilfe geschaffen werden. Wichtig ist, dass weder bei Eintrübungen noch auftretendem Chlorgeruch, die eventuell nach der Umstellung in einem Zeitraum von bis zu maximal 3 Monaten auftreten können, keinerlei Einschränkungen bestehen und die Nutzung des Wassers als Trinkwasser aus hygienischer als auch gesundheitlicher Sicht vollkommen unbedenklich ist.
Bei Fragen zur Umstellung bzw. Wasserqualität können sich die Verbraucher gerne an den Zweckverband Nordstetter Wasserversorgungsgruppe zu den Betriebszeiten des Wasserwerks wenden. Das Wasserwerk ist telefonisch erreichbar unter Tel. 07451 / 2280 von Montag bis Freitag, 8:30 bis 12:30 Uhr und 13:00 bis 16:30 Uhr bzw. per E-Mail an ZweckverbandNordstetterWVG(at)horb.de. Bei einem dringenden Problem kann die Rufnummer auch außerhalb der Betriebszeiten angerufen werden. Es erfolgt dann eine Umleitung auf einen Mitarbeiter, der die Bereitschaft im Wasserwerk wahrnimmt. Der Zweckverband Nordstetter Wasserversorgungsgruppe wird die Maßnahme nach Abschluss des Projektes mit einem „Tag der offenen Tür“ im Wasserwerk Egelstal im Frühjahr 2025 der Öffentlichkeit vorstellen. Nähere Informationen hierzu folgen noch. Dann besteht vor Ort die Möglichkeit, die Aufbereitung des Wassers von der Egelstalquelle bzw. dem Neckartalbrunnen zum Trinkwasser als Lebensmittel Nr. 1 zu verfolgen.