Stadtnachricht
Fünf Skulpturen des Bildhauer-Symposions in Horb a. N. zu besichtigen
Fünf Kunstschaffende haben im Juli beim 4. Internationalen Bildhauer-Symposion auf der Wiese am Neckar beeindruckende Kunstwerke aus Holz geschaffen. Diese können nun in den kommenden vier Jahren in Horb a. N. an verschiedenen Standorten besichtigt werden.
Aus dem Stadtplan können Sie entnehmen, wo die Kunstwerke ihren Standort haben:
1. Ein übergroßer, niedlicher türkisblauer Hase. Er trägt den Titel „For Children Only“. Der Bildhauer Markus Keuler aus Bremen möchte dieses zusätzlich von ihm angefertigte Bildwerk einem Horber Kindergarten zur Verfügung stellen.
Am westlichen, leicht ansteigenden Zipfel der sogenannten „Turnierwiese“ steht das Kunstwerk „Ohne Titel“ aus dem Zyklus „Menschen und Bäume“ des litauischen Bildhauers Edvardas Racevicius aus Greifwald. In wie vom Borkenkäfer gefressenen Laufgängen liegen menschliche Figuren mit weißen Hemden und schwarzen Hosen. Für den Künstler ein Sinnbild, wie der Mensch zum Schädling für die Natur werden kann.
2. An der zweiten Station am südlichen Neckarufer gegenüber vom Marmorwerk steht das Werk blaue „Kraulerin“ von der Bildhauerin Birgit Rehfeldt aus Ostfildern. Sie liebäugle noch damit, der auf kubistische Formen reduzierten Skulptur den Titel „Freischwimmerin“ zu geben, denn es gehe nicht so sehr um den Sport, sondern um die menschliche Freiheit.
3. Im Burggarten ist die Skulptur „Punktlandung mit Blumen“ von ihrem Schöpfer Markus Keuler zu endecken. Die unterlebensgroße Figur auf einem Baumstumpfpodest stellt einen Jungen mit Trisomie 21 dar, der einen Blumenstrauß hinter seinem Rücken verbirgt. Von den Menschen mit dieser genetischen Besonderheit habe er selbst viel bekommen, viel Fröhlichkeit gelernt. Das möchte er mit diesem Kunstwerk würdigen und weitergeben. Die Skulptur rege dazu an, um sie herumzugehen und von allen Seiten zu betrachten.
4. An der Wiese in der Fürstabt-Gerbert-Straße beim Spielplatz Schatzinsel hat das Kunstwerk „Die Wölfin ist gut – Naarassusi on hyvä“ Aufstellung gefunden. Die finnische Bildhauerin Essi Pitkänen erläuterte, dass ihr Werk eine Hommage an alle rebellischen Mädchen sei, die sich im Lauf der Geschichte gegen das Urteil der Gesellschaft, symbolisiert als weiße Masken zwischen bunten Häusern, aufgelehnt haben. Die Figur einer jungen Frau, die dem Maul einer Wölfin entsteigt, trägt Bluejeans, ein Kleidungsstück, das einst einem Tabubruch gleichkam. Die Blüte in ihrer Hand kann als Zeichen der jungfräulichen Unschuld gedeutet werden.
5. Zu dieser bildgewaltigen Symbolik bietet die nur wenige Meter entfernt aufgestellte Skulptur „Improvisation“ des Niederländers Jan Douma nun einen krassen Gegenpol. Das einzige abstrakte Kunstwerk aus diesem Bildhauer-Symposion ist das Ergebnis eines vom Material geleiteten Schaffensprozesses. Der Künstler erzählte, dass er zuerst den Baumstamm in liegender Position bearbeitet habe. Eine schadhafte Stelle im Holz brachte ihn dazu, dort einen tiefen Einschnitt zu machen, der am Ende sogar zu einem Spalt mit Durchblick wurde. In der vertikal aufgerichteten Position habe sich die Form dynamisch weiterentwickelt. Zum Schluss habe er die Oberfläche schwarz geflämmt und mit Wachs bearbeitet. Dadurch entstehe nicht nur eine Schutzschicht für das dem Wetter ausgesetzte Kunstwerk, sondern vor allem eine neutrale, zurückhaltende Farbgebung, die die plastische Form besser zur Geltung bringe.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.horb.de/bildhauersymposion.