Stadtnachricht
Hochwasserschutz in Horb am Neckar - Mühringen
Bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 hat die Stadt Horb a. N. neben anderen Grundstücken für den Hochwasserschutz in Mühringen auch den sogenannten Mühlkanal erworben. Dieser Kauf bildete die Grundvoraussetzung, umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen für den Stadtteil Mühringen planen zu können und in diesem Zuge den Mühlkanal zu verfüllen.
Im Vorfeld wurden im Jahr 2023 umfassende Untersuchungen durchgeführt, um zu prüfen, ob der Mühlkanal dauerhaft stillgelegt und verfüllt werden kann. Die Ergebnisse des beauftragten Ingenieurbüros zeigten, dass eine dauerhafte Stilllegung und Verfüllung des Mühlkanals möglich ist, da keine negativen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel und angrenzende Gebäude festgestellt wurden. Bis zur Genehmigung der gesamten Hochwasserschutzmaßnahmen wurde zum Schutz der Bevölkerung in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Landratsamt Freudenstadt, entschieden, im ersten Schritt zunächst den Einlass des Mühlkanals zu schließen und nach dem Leerlaufen und Abfischen den Auslauf in die Eyach so zu sichern, damit bei Hochwasser kein Wasser zurück in den Mühlkanal fließt. Bautechnisch wurde die Maßnahme so umgesetzt, dass bei Hochwasser das Wasser über eine Verdammung zurück in die Eyach geführt werden könnte.
Die Stadt Horb a. N. überprüfte regelmäßig den Zustand der Wehranlage zur Absperrung des Mühlkanals und der Wehranlage in der Eyach. Ein technisches Versagen war unter normalen Bedingungen nicht zu erwarten. Auch erlaubten die Witterungsverhältnisse bedauerlicherweise weder den Rückbau des Stahlüberbaus der Wehranlage noch die Vertiefung des in Fließrichtung rechtsseitigen Bypasses an der Eyach.
Von Samstag, 1. Juni 2024 bis Sonntag, 2. Juni 2024 wurde mit dem Hochwasser vermehrt Treibgut an die Wehranlagen angeschwemmt. Mindestens ein großer Baumstamm scheint die Wehranlage getroffen zu haben, was zum Bruch der beiden unteren Bohlen und zum Wassereintritt in den Mühlkanal führte. Der nun unkontrollierbare Wasserzufluss staute sich zunächst an der Wasserkraftanlage und trat dann über die angrenzenden Gebäudefundamente einerseits in Richtung Ort sowie über die Gleisanlagen zurück in die Eyach.
Aufgrund dieser Gefahrensituation entschied Bürgermeister Zimmermann, beidseitig der Wehranlage Bypässe anzulegen, über welche ein Teil des Wassers zurück in die Eyach fließen konnte. Diese entschärften die Hochwassersituation erheblich und beendeten die Überschwemmungen von Teilen der Graf-Gerold-Straße sowie angrenzender Gebiete im Stadtteil Mühringen.
Die Entfernung des Treibguts unter gefährlichen Bedingungen durch das Tiefbauunternehmen Wehle/Müller in Zusammenarbeit mit dem Bauhof half ebenfalls, die Lage zu entlasten. Hierfür und insbesondere auch bei den Einsatzkräften der Feuerwehren, den örtlichen Gemeinschaften, dem THW, der Polizei sowie allen anderen freiwilligen Helferinnen und Helfern möchten sich Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Bürgermeister Ralph Zimmermann auch an dieser Stelle herzlich bedanken!