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Stadtnachricht

Wieder alles im Fluss: Wehranlage des Neckarwerks in Horb a. N. nach abgeschlossener Sanierung wieder in Betrieb


Nach einer zweieinhalbjährigen Bauzeit fließt der Neckar vor der Horber Stadtkulisse über eine rundum sanierte Wehranlage. Rund 7,5 Millionen Euro hat das Bauvorhaben gekostet. Mit zahlreichen Ehrengästen aus Politik, der Kommune und den beteiligten Partnern wurde der Abschluss der umfangreichen Sanierung mit der offiziellen Wiederinbetriebnahme gefeiert.

Wehranlage per Knopfdruck wiedereröffnet
Per Knopfdruck wurde die frisch sanierte Wehranlage in Horb a. N. feierlich wiedereröffnet. Auf dem Bild
(v.l.n.r.) Dr. Klaus Michael Rückert (Landrat Landkreis Freudenstadt), Sylvia M. Felder (Regierungspräsidentin
RP Karlsruhe), Ralph Zimmermann (Bürgermeister Horb a. N.) und Boris Palmer (Oberbürgermeister Tübingen).

Die Baumaßnahme auf Höhe des Flusskraftwasserwerks wurde federführend von der Energie Horb a. N. GmbH, an der die Stadtwerke Horb a. N. zu 51 % beteiligt sind, umgesetzt. Sie war notwendig, weil das über 70 Jahre alte Klappenwehr den heutigen Anforderungen nicht mehr genügte. Das an gleicher Stelle gelegene Flusswasserkraftwerk hat noch bis 2049 die Betriebserlaubnis. Die Wehranlage ist allerdings vor allem auch für den Hochwasserschutz in Horb a. N. wichtig. Eigentümerin der Hochwasserschutzanlage ist das Land Baden-Württemberg. Das Land trägt mit 75 Prozent der Betonsanierungsarbeiten auch einen größeren Teil der Kosten. Durch die Sanierung wurden zwei Ziele erreicht: Der Hochwasserschutz ist für weite Bereiche der Horber Weststadt hergestellt. Außerdem ist die Weiternutzung des Flusskraftwerks zur Erzeugung regenerativ erzeugten Ökostroms gesichert. Bürgermeister Ralph Zimmermann hierzu: „Zur Gartenschau 2011 haben wir das Flusskraftwerk im Neckar wieder in Betrieb genommen und die Horber Unterstadt für ein hundertjähriges Hochwasserereignis gerüstet. Die frisch sanierte Wehranlage wird es nun wieder ermöglichen, die Kraft des Neckars in Strom umzuwandeln und damit einen Beitrag auf dem Horber Weg zur CO₂ neutralen Kommune zu leisten.“ Eckhardt Huber, Geschäftsführer der Energie Horb a. N. GmbH, betont: „Die Energie Horb a. N. GmbH ist froh, dass neben unserem Solarpark nun auch die Wasserkraftanlage wieder ans Netz gehen kann.“

Einweihung Wehrklappen

Herausforderungen bei Arbeiten im Neckar
Mit der Sanierung des Stauwehrs hatten die beauftragten Spezialfirmen 2020 begonnen. Kein einfaches Projekt, da alles sozusagen im ‚fließenden‘ Betrieb des Neckars passieren musste – bei schwieriger Untergrundbeschaffenheit, mehreren Hochwasserphasen in den zurückliegenden beiden Jahren, starken Fließkräften und permanentem Wasserdruck, die in einem kräftigen Strom wie dem Neckar vorherrschen. Ein letzter wichtiger Meilenstein – von zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern beobachtet – war im Spätsommer 2022 die Installation der neuen Wehrklappe samt Antriebsmechanismus als Ersatz für die über 70 Jahre alte Vorgängerin.

Zusatzaufwände führen zu Kostensteigerung
Der Aufwand bei einzelnen Bauschritten fiel größer aus als ursprünglich geplant. Zu den Einflussfaktoren zählten – wie bei einem solchen Projekt üblich – die Boden- und Felsbeschaffenheit am Flussufer. Dementsprechend führten diese Umstände während der insgesamt 32-monatigen Bauzeit zu einer verlängerten Gesamtbauzeit und einer Erhöhung der Gesamtkosten.

Seit Mai 2020 liefen die Bauarbeiten im und am Flussbett des Neckars. Nachdem im Oktober 2021 das erste Wehrfeld fertig geworden war, konnten kürzlich auch die Bauarbeiten am zweiten Wehrfeld abgeschlossen werden – die Voraussetzung für die jetzt erfolgte Inbetriebnahme der gesamten Wehranlage. Die Gesamtkosten betragen rund 7,5 Millionen Euro, von denen das Land Baden-Württemberg rund 4,3 Millionen Euro übernimmt (darin enthalten sind 1,3 Millionen Euro Anteil der Stadt Horb a. N.). Den restlichen Anteil von rund 3,2 Millionen Euro finanziert die Energie Horb a. N. GmbH.


Hintergrund:
Im Jahr 2011 ging an der „Inselspitze“ am Horber Neckar ein modernes Flusskraftwerk in Betrieb. Dadurch verdoppelte sich die in Horb a. N. erzeugte Menge an Strom aus Wasserkraft. Die Investition wurde zu einem großen Teil über den Ökostromtarif der Stadtwerke Tübingen finanziert. 13 Kubikmeter des Neckarwassers fließen pro Sekunde in das Kraftwerk. Dort erzeugt eine Kaplan-Turbine mit einer Leistung von 380 Kilowatt ca. 1,9 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom pro Jahr. Die komplette Anlage – mit dem Kraftwerk am Neckar und den zwei Kleinkraftwerken am Mühlkanal – mit einer durchschnittlichen Gesamtleistung von 418 Kilowatt produziert jährlich rund 2,4 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit wird der Bedarf von ca. 600 Vier-Personen-Haushalten gedeckt.

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