Banner_Amtsblatt

Horber Amtsblatt

  • Informative Beiträge, amtliche Nachrichten und aktuelle Veranstaltungshinweise finden Sie auch im Horber Amtsblatt.

RSS-Feed

  • RSS-FeedBleiben Sie informiert: Sie können die Pressemitteilungen der Stadt Horb am Neckar auch als RSS-Feed abonnieren.

Stadtnachricht

6. Klimaschutzkonferenz am 29. Oktober 2021


Der Klimawandel ist real und erfordert daher das Engagement jedes Einzelnen, darüber zumindest waren sich fast alle Parteien bei der letzten Bundestagswahl einig. Die Stadt Horb a. N. hat seit der ersten Klimaschutzkonferenz im Jahr 2011 und mit der Entscheidung des Horber Gemeinderats die Weichen schon seit längerem in Richtung einer nachhaltigen, generationen-gerechten und klimaneutralen Kommune gestellt. In der Vergangenheit haben Horber Bürgerinnen und Bürger bereits in fünf Klimaschutzkonferenzen erfolgreich mitgewirkt und Ideen zur Zielerreichung eingebracht. Dass die anstehenden Aufgaben herausfordernd sind und ein breites Engagement aller Bürgerinnen und Bürger erfordern, dürfte vielen klar sein. Bereits in der Einladung der Stadt Horb a. N. zur 6. Klimaschutzkonferenz wurde das Ziel der diesjährigen Konferenz deutlich: die Neuausrichtung des bisherigen Klimaschutzkonzeptes. Denn der Gesetzgeber sieht vor, dass rund zwei Prozent einer Gemeindefläche für regenerative Energien bereitgestellt werden sollen.

6. Klimaschutzkonferenz

Wohin mit den Windrädern?
„Ist das Zieljahr 2050 zum Erreichen der Klimaneutralität noch aktuell? Wäre nicht 2045 oder gar 2040 geboten?“ Mit dieser Fragestellung konfrontierte Oberbürgermeister Peter Rosenberger die etwa 50 Teilnehmenden in der Horber Hohenberghalle. Regenerative Energien stellen die Zukunft dar und ihr Ausbau erfreut sich großer Zustimmung in der Bevölkerung. Doch ist das auch noch so, wenn es vor der eigenen Haustür geschieht? In diesem Spannungsfeld bewegte sich auch die Diskussion unter den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Dabei kamen auch Konflikte zutage: Windräder sollen nach Meinung von Vertretern des Horber NABU auf keinen Fall im Wald errichtet werden. Andere hingegen vertraten die Auffassung, dass gerade Waldgebiete hierfür geeignet seien, da Windräder im Wald weniger einsehbar seien und zudem keine Flächen zur Nahrungsmittelproduktion verbrauchten.

Im Fachvortrag des städtischen Fachbereichsleiters für Energie, Klimaschutz und Versorgung Eckhardt Huber wurde klar: Horb a. N. ist zwar weiter als andere Kommunen, liegt dennoch hinter dem selbst gesteckten Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zurück. Grund ist das Ausbleiben der bisher eingeplanten Energieerzeugung aus Windkraft. Doch gibt es Alternativen hierzu? Viele waren sich einig, dass Horb a. N. ohne Windkraft weder bis 2050 noch 2045 klimaneutral werden könne. Windräder entlang der Autobahn würden sich nach Überzeugung von einigen Teilnehmenden hier besonders anbieten. Doch selbstverständlich würden Windkraftanlagen nur dort Sinn machen, wo auch genügend Wind wehe, was auf die Tallagen weniger zutreffe.

Wohin mit den großflächigen Solaranlagen?
Selbst wenn alle Horber Dächer mit Solaranlagen bestückt wären, war den Mitwirkenden klar, dass man auch in Horb nicht um großflächige Freiflächenanlagen herumkomme. Zusätzlich böten große Parkplatzflächen Potentiale, mit Photovoltaikelementen überbaut zu werden und die städtischen Solardachinitiative könne weiter beworben werden um mehr private und gewerbliche Dächer für die Erzeugung von Solarenergie zu nutzen. Die Konferenzteilnehmenden erkannten aber auch den Konflikt, zwischen Solaranlagen in der freien Landschaft und der regionalen Produktion von Lebensmitteln. So gab es aber auch Ansätze, erste Konflikte durch Kompromissvorschläge zu lösen: die Vertreter der Landwirtschaft konnten sich vorstellen, Photovoltaikelemente auf für die Landwirtschaft minderwertigen Flächen aufzustellen.

Jugendgemeinderat mahnt rasches Handeln an
Vertreter des Jugendgemeinderats forderten weitsichtige, aber zeitnahe Entscheidungen. In vielerlei Hinsicht seien Kompromisse notwendig um dem Klimawandel entgegenzutreten, dabei werde man es sicherlich nicht jedem Recht machen können.

Klimabeirat soll mitwirken
In der abschließenden Zusammenfassung fragte Oberbürgermeister Rosenberger unter den Teilnehmenden ab, wer an einem Klimabeirat in Horb a. N. mitwirken möchte, der Verwaltung und Gemeinderat in Klimafragen beraten könnte. Spontan erhielt er auch bereits Zusagen von Bürgerinnen und Bürgern. Denn klar sei, so Rosenberger „wir müssen jetzt am Ball bleiben und weiter konsequent sein, wenn wir das Heft des Handelns noch selbst in der Hand behalten wollen. Und es geht nicht ohne Sie, die Bürgerinnen und Bürger“. Denn der Bund hat in seinem Klimaschutzgesetz das Jahr 2045 als Ziel für die bundesweite Klimaneutralität ausgegeben. Die Mitwirkenden an der 6. Klimaschutzkonferenz waren sich einig, dass Horb a. N. mit seinen eigenen Klimazielen hier nicht hinten anstehen dürfe. Dennoch blieben viele Fragezeichen, ob und wie das erreicht werden könne.

Nächste Schritte
Die Ergebnisse dieser Klimaschutzkonferenz werden nun für den Gemeinderat aufgearbeitet, damit das Klimaschutzkonzept fortgeschrieben und mit Maßnahmen hinterlegt werden kann.

^
Redakteur / Urheber

Direkt | finden