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Stadtnachricht

Zur Stelle, wenn's kriselt: Sozialer Dienst unterstützt Familien


Ein „sozialer Rettungsring“, nach dem Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern greifen – gerade in der Corona-Pandemie: Genau den bietet das Jugendamt Freudenstadt. Dort gibt es nämlich den Sozialen Dienst. „Der Soziale Dienst ist in Familien immer dann zur Stelle, wenn's kriselt – in der Corona-Krise. Und natürlich auch danach“, sagt Angelika Klingler vom Jugendamt Freudenstadt.

Von Schulproblemen über Konflikte in der Familie bis zur Sucht – vieles könne Kindern und Jugendlichen das Leben schwer machen oder sie sogar aus der Bahn werfen. „Die Corona-Pandemie hat in vielen Familien diese Probleme noch verschärft: Nicht rauskönnen – keine Kita, keine Schule, keine Freunde treffen, kein Sport, kein Klub. Gerade dann, wenn sich das Leben in einer kleinen Wohnung abspielt, liegen die Nerven schon mal schnell blank“, so Klingler.

Eltern hätten zudem häufig das Problem, den Alltag in den Griff zu bekommen: von regelmäßigen Mahlzeiten bis zum Umgang mit Konflikten. Genau dann sei das Jugendamt gefragt: Der Soziale Dienst helfe dabei, den Alltag zu organisieren, berichtet Klingler aus der Praxis: „Praktische Unterstützung zu geben, das ist unser Job. Das Spektrum an Hilfen, die der Soziale Dienst dabei anbietet, ist breit: von der Beratung und Unterstützung der Familie in erzieherischen Fragen bis hin zum Vermitteln einer stationären Wohnform.“ Eltern oder Kinder wendeten sich oft selbst an das Jugendamt. „Aber auch Menschen aus dem Umfeld melden sich, wenn sie sich Sorgen um ein Kind machen: Vor der Corona-Pandemie kamen Hinweise oft aus Kitas und Schulen. Jetzt sind es häufiger Nachbarn, die merken, wenn Hilfe vom Jugendamt gebraucht wird. Wenn das Wohl von Kindern gefährdet ist, dann ist das ein absolut ernstes Thema", ruft Klingler dazu auf, die Augen im Alltag offenzuhalten und mit den Ohren im eigenen Umfeld auf Empfang zu bleiben.

Im vergangenen Jahr seien 256 Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung beim Jugendamt Freudenstadt eingegangen – Fälle, die den Sozialen Dienst auf den Plan gerufen haben. Ein Drittel davon waren „ernste, oft akute Fälle“, berichtet Klingler. Hier seien Kindeswohlgefährdungen festgestellt worden.

Im Fokus stehen beim Jugendamt Freudenstadt immer die Kinder, die Jugendlichen und ebenso die Eltern: „Wenn es darum geht, dass das Wohl der Kinder gefährdet ist, dann ist der Eins-zu-eins-Kontakt mit den Eltern enorm wichtig – egal, ob es einen Lockdown gibt oder nicht“, sagt Angelika Klingler. Das Jugendamt setze nämlich alles daran, den „menschlichen Lockdown“ in Familien zu verhindern.

Oft reiche es für den Schutz der Kinder bereits aus, den Eltern konkrete Hilfen anzubieten, idealerweise bevor aus den Problemen eine ernsthafte Kindeswohlgefährdung wird. „Denn das ist häufig schon der Schlüssel zum Erfolg. Wer die Eltern stärkt, schützt damit oft auch gleich die Kinder: starke Eltern, starke Kinder“, davon ist Klingler überzeugt.

Wer Hilfe braucht, kann sich direkt an den Sozialen Dienst des Jugendamtes unter Tel. 07441 920 6001, an das bundesweite „Elterntelefon“, Tel. 0800 111 0 550, die „Nummer gegen Kummer“ für Kinder und Jugendliche, Tel. 116 111, Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, Tel. 08000 116 016, an die Telefonseelsorge, Tel. 0800 1110 111 oder 222, wenden.

Jugendamt Freudenstadt

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