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Horber Amtsblatt

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Stadtnachricht

Ein Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein sehr außergewöhnliches und herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende zu. Und auch das Jahresende ist dominiert vom Thema Corona, so wie fast das ganze Jahr 2020. Bis wirksame Impfungen in der Fläche wirken, wird die Pandemie uns auch im neuen Jahr noch lange Zeit begleiten. Gerade im Rückblick auf das vergangene Jahr war für uns die gelebte Solidarität in Horb a. N. mit seinen Stadtteilen etwas, das uns durch das Jahr mit Corona und allen damit zusammenhängenden Problemen und Einschränkungen getragen hat. Wir danken Ihnen für Ihr Mitdenken, Mitwirken und Mitarbeiten in Familie, am Arbeitsplatz, in Nachbarschaft und Gemeinschaft.

Wir haben in Horb a. N. trotz der schwierigen Bedingungen dennoch einiges gemeinsam erreicht in diesem Jahr und eine Reihe von Vorhaben auf den Weg gebracht oder bereits umgesetzt. Der Schwerpunkt in diesem Jahr lag sicherlich darauf, Platz für Neues zu schaffen. Mit dem Abbruch des alten Feuerwehrgerätehauses in der Florianstraße in Horb a. N. können wir den Standort rund um die Duale Hochschule zukunftsfähig gestalten. Der Abriss des ehemaligen Betriebsgeländes der LEUCO AG in der Stadionstraße bietet die Chance auf attraktive Folgenutzungen in Innenstadtnähe. Mit der Einstellung von Haushaltsmitteln durch das Land für einen Polizeineubau rückt die Umgestaltung der Horber Innenstadt durch eine Umnutzung des Fruchtkastens in greifbare Nähe. Hierfür sind wir dem Land sehr dankbar, denn mit der Fertigstellung der Hochbrücke und der damit verbundenen Entlastung der Horber Ortsdurchfahrt können wir das Gesicht der Horber Innenstadt nachhaltig positiv verändern.

Und damit sind wir auch schon bei der größten Horber Baustelle dieses Jahres, viele sagen, des Jahrhunderts. Der Bau der B32 Neckartalbrücke hat endlich begonnen. Von Nordstetten her kommend können wir die Veränderungen auch sehr deutlich sehen, der „Überflieger“, die kreuzungsfreie Zuwegung nach Nordstetten, ist in großen Teilen fertiggestellt. Wir erleben derzeit natürlich auch die Schattenseiten einer solchen Großbaustelle. Lärm und Staub für die Anlieger und eine zweijährige Vollsperrung der B32 für alle Autofahrer, die sich auch auf die Handelslandschaft in Horb a. N. auswirkt.

Hinzu kommen noch die lange Sperrung der Kreisstraße zwischen Betra und Empfingen sowie die Sanierung der Neckarbrücke beim Aldi-Kreisel. Autofahrer aber auch Innenstadthändler belasten diese Sperrungen. Deshalb sind wir auch dem Horber Gemeinderat dankbar, dass er 120.000 Euro für unsere City-Initiative Horb Aktiv e. V. zur Verfügung gestellt hat, um die Auswirkungen der B32-Sperrung, aber auch der Corona-Pandemie in Teilen abzuschwächen. Das Horber BUS´le, das auf der Alten Nordstetter Steige zwischen Nordstetten und Horb verkehrt, ist ein sehr gelungenes Beispiel, wie die Horber Händler das Beste aus der momentanen Situation machen. Auch die anderen zahlreichen Zusprüche aus der Bevölkerung zeigen, dass dieses Projekt großen Rückhalt in der Bevölkerung genießt, weshalb die Belastungen von der Mehrheit als unvermeidbar akzeptiert werden.

Auch Sanierungen bestehender Gebäude und Anlagen waren in diesem Jahr Stadtbildprägend, wir möchten an dieser Stelle nur einige beispielhaft benennen: Im Parkhaus Innenstadt konnten die Sanierungsarbeiten, die im Sommer 2018 begonnen hatten, nun zum überwiegenden Teil abgeschlossen werden, so dass eine Wiedereröffnung im Frühjahr wie geplant erfolgen kann. Dabei standen nicht nur die langfristige Standsicherheit des Bauwerks im Vordergrund, sondern auch in diesem Zuge eine technische Erneuerung, um künftig auch dem Thema Elektromobilität gerechter zu werden und den Energieverbrauch gleichzeitig wesentlich reduzieren zu können. Eine weitere sichtbare Sanierung wurde im Bereich des Flusskraftwerks am Neckar begonnen: die in die Jahre gekommenen Wehrklappen, die für den Hochwasserschutz der Weststadt unablässig sind, werden durch die Energie Horb a. N. mit den Finanzmitteln der Stadt Horb a. N., der Energie Horb a. N. und dem Land Baden-Württemberg bis zum Sommer 2022 saniert.

Ebenfalls von großem öffentlichem Interesse ist die begonnene Sanierung des Neckarbades. Bauschäden, die infolge mangelhafter Bauausführung und Materialien entstanden sind, müssen nun aufwändig behoben werden. Aufgrund der hohen Sanierungskosten von gut 1,1 Millionen Euro hat sich der Gemeinderat auch dazu entschlossen, die Schäden gerichtlich geltend zu machen.

Ein weiteres langjähriges und wichtiges Projekt, das nach 5-jähriger Bauzeit im Oktober dieses Jahres abgeschlossen werden konnte, ist der Anschluss von Mühlen an die Zentralkläranlage Horb a. N. mit einem Finanzvolumen von rund 4,9 Millionen Euro, darunter auch Zuschussmittel vom Land.

Entscheidende Fortschritte haben wir dieses Jahr auch im Bereich der Breitbandversorgung gemacht. So konnten die Horber Stadtwerke mit Fördermitteln von Land und Bund die Glasfaseranbindungen von Mühringen, Ahldorf, Betra, Dießen und Isenburg mit zahlreichen zusätzlichen Anschlüssen realisieren. Damit sind nun alle Stadtteile (bis auf einzelne Aussiedlerhöfe oder Straßenrandlagen), die zuvor unterversorgt waren und bei denen die Telekom und Vodafone angekündigt hatten, in den nächsten Jahren keinen Ausbau vorzunehmen, nun mit mindestens 50 Mbit/s versorgt. Auch für die Anbindung des Gewerbegebietes Hohenmühringen konnte ein Förderantrag erfolgreich eingereicht werden, um nun jedes Gewerbegrundstück mit einem Glasfaseranschluss versehen zu können. Zusätzlich wurden für die Anbindung der Horber Schulen zwei Förderanträge eingereicht und bewilligt. Diese Mittel sind angesichts der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Notwendigkeit eines guten Internetanschlusses für die vermehrte Tätigkeit im Homeoffice gut investiertes Geld. 

Passend hierzu ist auch die Ausstattung der Horber Schulen durch die Stadt Horb a. N. als Schulträger mit ca. 400 mobilen Endgeräten für den Einsatz im Fernunterricht. Damit sollen Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sich keine geeignete Ausstattung für einen Unterricht zu Hause leisten können, die gleichen Chancen auf Bildung erhalten wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler.

Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralen Kommune 2050 ist der Aufbau von Wärmenetzen im Stadtgebiet. In der Haugensteinsiedlung wurde in einem 1. Bauabschnitt ein Teil des bestehenden Wärmenetzes erneuert, so dass auch hier die Energieeffizienz verbessert werden konnte. Ein weiterer Bauabschnitt wird folgen. Erweiterungen wurden bei den Wärmenetzen im Bereich Oberer/Unterer Marktplatz, auf dem Hohenberg und in Altheim vorgenommen.

Dass Horb a. N. eine attraktive Wohnstadt ist, konnten wir bei den vielen Nachfragen nach Bauflächen in diesem Jahr erfahren. Viele Familien möchten sich in Horb a. N. und den Stadtteilen niederlassen und ihr Eigenheim bauen. Der Gemeinderat hat im letzten Jahr bereits Baugebiete in einigen Ortsteilen nach § 13 b Baugesetzbuch – einem vereinfachten Verfahren zur Ausweisung von Wohnbauflächen – auf den Weg gebracht. So konnten im Jahr 2020 in Nordstetten, Bittelbronn und Grünmettstetten 61 Bauplätze erschlossen werden. Für weitere Wohnbaugebiete in Bildechingen, Talheim, Altheim, Rexingen, Dießen, Dettensee, Nordstetten und Isenburg wurden die Planungen weitergeführt.

Die politischen Amtsträger haben in diesem Jahr auch entscheidende Beschlüsse zu möglichen Gewerbegebieten gefasst: Im Oktober hat der Gemeinderat festgelegt, wo die gewerbliche Entwicklung in unserer Stadt in den kommenden Jahren stattfinden soll. Danach sollen die räumlichen Schwerpunkte im Umfeld des Industriegebiets Heiligenfeld sowie in Empfingen im Interkommunalen Gewerbegebiet KOMPASS81, zusammen mit der Gemeinde Empfingen, liegen. Dem geplanten Container-Terminal Horb (KTH) im Heiligenfeld und den südlich davon gelegenen Flächen hat der Gemeinderat gleich zweimal – einmal im Juli und bedingt durch einen Einwohnerantrag der Bürgerinitiative Heiligenfeld nochmals im Dezember – seine Zustimmung erteilt. Hierbei soll das bestehende Industriegleis für den kombinierten Güterverkehr „Schiene-Straße“ wiedergenutzt und die notwendigen Verladeflächen geschaffen werden. Keine Gewerbegebiete sollen nach den Beschlüssen des Gemeinderats entlang der B32 (Hau und Holzwiese) entstehen und auch keine nördlich des Industriegebiets Heiligenfeld (jenseits der Bahngleise Richtung Talheim).

In diesem Zusammenhang möchten wir allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Teilnahme am kommunalen Geschehen danken, für die größtenteils sachliche Kritik und für viele Anregungen und Vorschläge. Wir danken vor allem auch denen, die für die Entscheidungen, die im Interesse des Gemeinwohls zu treffen waren, Verständnis aufbringen. Ein Wort des Danks für ihren verlässlichen, kompetenten Einsatz dürfen wir den Verantwortlichen in Industrie, den Geschäftsleuten, all unseren Vereinen und Institutionen, unseren Schulen, Kirchen, unseren zahlreich ehrenamtlich Tätigen und dem Mitarbeiterteam der Stadtverwaltung aussprechen. Nicht zuletzt gilt ein besonderer Dank dem Gemeinderat, unseren Ortschaftsräten sowie den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern für das Zusammenwirken zum Wohle unserer gesamten Bevölkerung. Es ist unser Wunsch, wie bisher, auch im Jahre 2021 auf allen Gesellschaftsebenen engagiert zusammenzuarbeiten, hierzu erbitten wir weiterhin Ihre Unterstützung, denn gemeinsam geht vieles besser, problemlos und schneller. In diesem Sinne würden wir uns wirklich sehr freuen, wenn 2021 ein Jahr des Miteinanders auf allen Ebenen werden würde.

Ihnen allen wünschen wir eine besinnliche restliche Adventszeit sowie ein friedliches, stilles und ein gesegnetes Weihnachtsfest. Nutzen Sie die anstehenden Feiertage zur wohlverdienten Muße und zum Entspannen. Schöpfen Sie neue Kraft, denn diese werden wir angesichts der Herausforderungen im kommenden Jahr alle brauchen. Diese werden wir umso besser bewältigen können, als wir uns gerade jetzt über die Feiertage umsichtig und verantwortungsbewusst gegenüber unseren Mitmenschen verhalten und unsere Kontakte auf ein Mindestmaß reduzieren.

Wir haben erlebt, dass ein Großteil der Horberinnen und Horber klaglos notwendige Einschränkungen hingenommen hat und dieses nach wie vor tut, in dem Wissen, dass der Staat so gravierende Einschnitte in unsere Freiheitsrechte nur macht, weil es absolut notwendig ist.
Durch unser konsequentes und rasches Handeln im Frühjahr haben wir es geschafft, die erste Welle der Pandemie im Vergleich zu anderen Ländern gut zu überstehen. Das hat unser Bewusstsein hinsichtlich der Gefahren dieses Virus möglicherweise getrübt und verständlicherweise die Hoffnung auf eine kontrollierte Eindämmung der Pandemie geweckt.
Aktuell werden wir eines Besseren belehrt. Das Virus kennt kein Weihnachten, kein Silvester und auch keinen Urlaub. Wir könnten es jederzeit in uns tragen, denn in vielen Fällen macht sich eine Infektion nicht bemerkbar und wird still und leise weitergetragen. Treffen wir dann auf Menschen aus Risikogruppen, dann kann es sein, so hat es unsere Bundeskanzlerin erst kürzlich sehr treffend formuliert, dass diese lieben Menschen – vielleicht die Oma oder der Opa – dieses Jahr ihr letztes Weihnachtsfest erleben. Das will keiner von uns, deshalb müssen wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es auf die Mitwirkung jedes Einzelnen ankommt und wir uns zu keiner Zeit in falscher Sicherheit wiegen dürfen. Und genau darin liegen aber auch die Hoffnung und die Chance, dass wir erneut als Gesellschaft gegen die Pandemie siegen können. Denn im Frühjahr haben wir bewiesen, dass es geht, wenn es alle zusammen auch ernstnehmen und dementsprechend handeln.

Liebe Horberinnen und Horber, genießen Sie trotz allem die anstehenden Feiertage und erheben Sie gelegentlich das Glas auf all diejenigen, die darauf verzichten müssen und sich beruflich oder ehrenamtlich in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Die Einsatzkräfte der Polizei sorgen für Sicherheit. Krankenschwestern und Pfleger kümmern sich gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten um unser gesundheitliches Wohl. Die Teams von Feuerwehr und Rettungsdienst sind für uns da, wenn es brenzlig wird. Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle die Zustellerinnen und Zusteller von Post und Tageszeitung sowie die Beschäftigten im Einzelhandel. Ihnen allen gebühren unser Respekt und unsere Wertschätzung.

Danke, dass Sie für uns da sind!

Für das kommende Jahr wünschen wir Ihnen vor allem und zuerst Gesundheit, Zufriedenheit, Erfolg und die Zuversicht, dass wir die Herausforderungen dieser Pandemie als Gemeinschaft meistern können. Wir alle können unseren Teil dazu beitragen. Bleiben Sie gesund!

 
Peter Rosenberger                                                   Ralph Zimmermann
Oberbürgermeister                                                   Bürgermeister


Weihnachtswünsche
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Redakteur / Urheber

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